Elsbeeren

  • Gattung / Art / Sorte: Elsbeere
  • Botanischer Name: Sorbus torminalis
  • Wuchshöhe: 30 Meter
  • Brusthöhendurchmesser: 1 Meter
  • Lebensalter: 300 Jahre

Die „Schöne Else“, wie die Elsbeere auch genannt wird, war 1975 in Deutschland so gut wie ausgestorben und wird wegen ihrer Seltenheit zu den „heimischen Exoten“ gezählt.

Im Lutherin-Jahr 1999 kürten Wittenberger Theologen die Elsbeere zum Lutherin-Baum. Als Pendant zur berühmten Luthereiche pflanzten sie vor ihrem Institut eine Elsbeere. Einem Brief Martin Luthers aus dem Jahre 1526 an seinen Freund Johannes Agricola ist zu entnehmen, dass Luthers Frau Katharina besonders gern Elsbeeren aß und er ihm diese köstlichen Früchte schicken solle.

Die Früchte wurden wegen ihrer Heilwirkung bereits von den Römern zu einer Medizin gegen Bauchschmerzen und Durchfall verarbeitet, woher auch der Name Ruhrbirne oder Darmbeere stammt.

Der lateinische Gattungsname Sorbus hat seinen Ursprung im keltischen Wort sorb, was dem deutschen herb entspricht und weist auf den Geschmack der gerbstoffhaltigen Früchte hin. Torminalis stammt vom lateinischen tormina, was Bauchschmerzen bedeutet.

Abgesehen von der Heilwirkung, lassen sich aus den Früchten auch hochwertige Delikatessen herstellen, wie beispielsweise Kompott oder Branntwein (Preis pro Liter: 200-400 Euro). Keine heimische Frucht hat einen höheren Vitamin C-Gehalt.

Harfen, Flöten und der Dudelsack sind häufig aus dem Holz der Elsbeere gefertigt, das als Klangholz von Musikinstrumentenbauern sehr geschätzt wird. Das Holz ist sehr hart, rötlich bis rot und schwerer als Eiche. Es ist mit bis zu 15 000 Euro pro Kubikmeter eines der teuersten Hölzer auf dem Markt und wurde bei der Pariser Weltausstellung im Jahre 1900 zum schönsten Holz der Welt gekürt. Elsbeer-Furniere zieren heute auch Sitzungsräume des Bundestags in Berlin.

Die Elsbeere verträgt die warme Trockenheit recht gut und hat gleichzeitig kein Problem mit periodisch auftretender Winterkälte. Im fortschreitenden Klimawandel wird sie daher sicherlich als Waldbaum an Bedeutung gewinnen.

Die relativ späte Elsbeerblüte bietet vielen Insekten ein reiches Nektar- und Pollenangebot. Die Früchte bieten im Herbst Nahrung für viele bei uns überwinternde Vogelarten. Das Laub verrottet rasch und trägt somit zur Verbesserung des Bodens bei. Das weitausladende, tiefgründige Wurzelwerk lockert den Boden und festigt gleichzeitig das Terrain für benachbarte Baumarten.

In Deutschland wurde die Elsbeere für das Jahr 2011 zum Baum des Jahres gewählt.


Bäume im Projektgebiet „Monau“:
Bäume in der ArtenReich-Baumschule:
  • Mon-El2: Elsbeere

Baum-Pate werden? So geht’s.