Fragen & Antworten

  1. Was kostet mich denn so eine Patenschaft pro Jahr?
  2. Zeitstrahlpfahl… was’n das?
  3. Warum werden gebietsfremde Baumarten angepflanzt?
  4. Was heißt denn hier „bedrohte Art“?
  5. Wer ist die „IUCN“ und was ist die „IUCN Red List“?
  6. Was hat es mit der „Roten Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands“ auf sich?
  7. Erdzeitalter? Ich versteh nur Saurier-Bahnhof…
  8. CO2-Kompensation, wie soll das denn gehen?
  9. Warum werden die Bäume im Arboretum denn so dicht nebeneinander gepflanzt?
  10. Warum heißt die Hirschkäfer-Lederhose denn eigentlich „Hirschkäfer-Lederhose“? Das ist doch albern, oder?
  11. Wo ist denn meine Frage, die ich gerne beantwortet hätte?
  1. Was kostet mich denn so eine Patenschaft pro Jahr?

Unsere Patenschaften, egal ob für Nisthilfen oder Bäume, kosten Dich nur einen einmaligen Spendenbetrag. Die Nisthilfen in den Naturschutz-Projekten sind in der Regel aus langlebigem Holzbeton gefertigt und sollten mehrere Jahrzehnte Wind und Wetter standhalten. Patenbäume werden mindestens einmal nachgepfanzt, sollten sie Opfer von Wetter oder Wild werden. Sollte die ursprünglich ausgewählte Spezies nach unserer Einschätzung klimabedingt keine Chance in unseren Breitengraden haben, machen wir Dir ein Angebot, das Du nicht ablehnen kannst ;-).

  1. Zeitstrahlpfahl… was’n das?

Den Zeitstrahlpfahl gibt es für Patenbäume, die im heimischen Garten oder auf dem eigenen Grundstück wachsen dürfen dazu. Er soll nicht nur einen Überblick über das Wachstum des grünen Freundes geben, sondern auch dafür sorgen, dass sich die Wurzeln gut im Boden verankern können und er auch bei Sturm sicher steht. Fotodokumentationen zum Wachstum in den ersten Jahren werden im Verlauf der Zeit immer wertvoller und der Patenschafts-Blog so zum Album über den Beginn einer langen Freundschaft – schau mir auf den Zeitstrahlpfahl, Kleiner ;-).

  1. Warum werden gebietsfremde Baumarten angepflanzt?

Und dann das Ganze noch unter dem Begriff „Naturschutz“ verkauft… Berechtigte Frage! Auch wir betrachten Naturschutz und Erhalt der Artenvielfalt in erster Linie in einem regionalen Konsens. Wir haben hier für bestimmte Arten eine besondere Verantwortung, weil z.B. ein Großteil einer Population auf dem Gebiet Deutschlands ein exklusives Habitat gefunden hat, so wie beispielsweise der Rotmilan oder der Gartenschläfer.

Gleichwohl betrachten wir es als unsere Aufgabe, die überregionale Vielfalt der Gehölze einer breiten Öffentlichkeit anschaulich und begreifbar zu präsentieren. Einschränkungen sehen wir hier jedoch ganz konsequent bei invasiven Arten, die einheimische verdrängen und somit eine Bedrohung für unser regionales Ökosystem darstellen.

Die sogenannte Schwarze Liste wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) herausgegeben und umfasst gebietsfremde und invasive Arten in Deutschland. Dass dies nicht der Weisheit letzter Schluss ist, wird einem spätestens klar, wenn man sich die Listen unserer Nachbarländer anschaut. Die Natur kennt halt keine Grenzen und des Menschen Streben nach wirtschaftlichem Profit leider auch nicht, so dass die Interessen der Forstwirtschaft und des Naturschutzes nicht selten kollidieren.

Eine Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung (Unionsliste) gibt es natürlich auch. Da die Welt jedoch im Zeitalter der Globalisierung immer näher zusammenrückt, bemühen wir uns die ganze Problematik in einem globalen Zusammenhang zu sehen, mit besonderer Berücksichtigung unserer heimischen Flora und Fauna.

Da wir alle nicht jenseits von Zeit und Raum leben, müsste man sich konsequenterweise auch fragen, ob wir in Europa nicht auch auf den Anbau von Tomaten und Kartoffeln verzichten müssten. Von privaten Gärten, in denen exotisch anmutende Gewächse sehr beliebt sind, geht für unsere Natur in der Regel eine weitaus größere Gefahr aus, als von öffentlichen Parkanlagen, die sich i.d.R. mit den Naturschutzbehörden abstimmen.

Was heimisch ist und was nicht, das ist in starkem Maße auch vom betrachteten Erdzeitalter abhängig. Vor der letzten Eiszeit war beispielsweise auch der Ginkgo auf unserem Kontinent sehr verbreitet. Die Fichte betrachten wir dagegen als heimisch, weil sie als „Brot und Butter“-Baum von der Forstwirtschaft großflächig kultiviert wurde und beschweren uns gleichzeitig über Douglasie und Robinie aus der „Neuen Welt“.

Betrachtet man die Landschaftsparks und Aboreten als Pendant zur Fauna, dann sind diese die Zoos der Gehölze. Der letzte freilebende Waldrapp, ein Vogel aus der Familie der Ibisse, wurde 1627 von Jägern erlegt und galt für 400 Jahre als „ausgestorben“. Im Zoo hat er jedoch überlebt und es wird aktuell versucht, ihn über ein aufwändiges Auswilderungs-Projekt zurück in unsere Natur zu integrieren (als einen ursprünglich in der Toskana überwinternden Zugvogel begleitet man einige wenige Exemplare mit einem Ultraleichtflugzeug über die Alpen, da er die Flugroute erst wieder „erlernen“ muss…).

Der letzte europäische Büffel wurde 1927 im Kaukasus erlegt. In Zoos und Tiergehegen überlebten ganze zwölf Individuen, von denen alle heute lebenden Wisente abstammen. 1952 konnten sich die ersten Tiere wieder in der Wildnis an der polnisch-Weissrussischen Grenze ansiedeln. Im Jahre 2013 wurde im Rothaargebirge eine achtköpfige Wisentherde ausgewildert, wodurch nun erstmals seit einem halben Jahrtausend wieder Wisente frei auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands leben.

Durch den Klimawandel hat der Mensch seine Handlungsfähigkeit mehr oder weniger abgegeben und seine Mitgeschöpfe in ein Artensterben enormen Ausmaßes manövriert. Die ArtenReich gUG möchte die Artenvielfalt auf dem Weg in eine ungewisse Klimazukunft erhalten und das in einem globalen Verständnis.

  1. Was heißt denn hier „bedrohte Art“?

Obwohl wir nur eine kleine, regional agierende Naturschutz-Organisation sind, möchten wir auch über den Horizont unseren beschränkten Tellerrands hinausschauen und im Rahmen unserer Möglichkeiten einen Beitrag dazu leisten, bedrohte Arten in einem globalen Blickwinkel zu schützen. Nein, wir werden nicht versuchen Koalas in den Eukalypten anzusiedeln und auch keine Affenbrotbäume aus Afrika zu retten. Dennoch haben wir neben den Roten Listen Deutschlands immer auch ein Auge auf die IUCN, weil wir die globalen Veränderungen als maßgeblichen Faktor einstufen. Die Einstufungen der möglichen Patenbäume bezieht sich daher in der Regel auf die IUCN Red List.

  1. Wer ist die „IUCN“ und was ist die „IUCN Red List“?

Die IUCN (International Union for Conservation of Nature) lässt sich ins Deutsche übersetzen mit „Internationale Union zur Bewahrung der Natur“ und wird auch einfach als „Weltnaturschutzunion“ bezeichnet.

Die von ihr herausgegebene „IUCN Red List of Threatened Species“ (Rote Liste gefährdeter Arten) soll einerseits auf Basis von wissenschaftlichen Fachgutachten, Behörden und Gesetzgebern eine Grundlage für Entscheidungen rund um den Arten- und Naturschutz an die Hand geben, andererseits das Bewußtsein für dieses Thema in der breiten Öffentlichkeit medienwirksam erhöhen.

Die Gefährdungsstufen gemäß IUCN:

  • EX Extinct (nur ab 1500) (ausgestorben)
  • EW Extinct in the Wild (in der Natur ausgestorben)
  • CR Critically Endangered (vom Aussterben bedroht)
  • EN Endangered (stark gefährdet)
  • VU Vulnerable (gefährdet)
  • NT Near Threatened (potenziell gefährdet)
  • LC Least Concern (nicht gefährdet)
  • RE Regionally Extinct (regional oder national ausgestorben)
  • DD Data Deficient (ungenügende Datengrundlage)
  • NE Not Evaluated (nicht beurteilt)
  1. Was hat es mit der „Roten Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands“ auf sich?

Allein in Deutschland gibt es eine Fülle von Roten Listen in Internet: Rote Listen von gefährdeten Biotoptypen, Tier- und Pflanzenarten sowie von Pflanzengesellschaften. Herausgegeben sind sie vom Bundesamt für Naturschutz (BfN).

Einteilung in folgende Kategorien:

  • 0 Ausgestorben oder verschollen
  • 1 Vom Aussterben bedroht
  • 2 Stark gefährdet
  • 3 Gefährdet
  • G Gefährdung unbekannten Ausmaßes
  • R Extrem selten
  • V Vorwarnliste
    D Daten unzureichend
  • * Ungefährdet
  • ♦ Nicht bewertet
Quelle: Bundesamt für Naturschutz
  1. Erdzeitalter? Ich versteh nur Saurier-Bahnhof…

Ja, gell! Schon irre, was in den letzten paar Sekunden des Erdzeit-Tages so alles passiert ist, bevor unsere Vorfahren von den Bäumen gestiegen sind 😉

Nachfolgend die von der geologischen Zeitskala abgedeckte Zeitspanne, heruntergerechnet auf die Dauer eines Tages: Das Präkambrium endet erst um 21:10 Uhr. Erst danach hat sich das Leben auf unserem Planeten auf vielfältige Weise entwickelt. Krass ist auch, dass 99,9% der in diesem Zeitraum entstandenen Arten mittlerweile schon wieder ausgestorben sind – also lasst uns achtsam mit den letzten 0,01% dieser Lebensformen umgehen!

Quelle: Hannes Grobe, Alfred Wegener Institute for Polar and Marine Research, Bremerhaven, Germany
Quelle: United States Geological Survey

Immer noch nicht schlauer? Ja, es ist schon unbegreiflich, was hier auf der Erde so abgegangen ist. Aber macht nix, ein schlauer Mensch hat mal gesagt: „Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich nur darin zurechtfinden.“ (Albert „E = mc²“ Einstein)

  1. CO2-Kompensation, wie soll das denn gehen?

Also das ist eine Frage… dafür gibt es einen eigenen Bereich. Schau bitte mal hier rein: KlimaWald: Fragen & Antworten

  1. Warum werden die Bäume im Arboretum denn so dicht nebeneinander gepflanzt?

Das Gutenberger Arboretum soll halt kein gewöhnlicher Baumpark werden, in dem die Bäume in Einzelstellung meist eher eine „unnatürliche“ Form ausbilden.

Wir möchten durch die dichtere Anpflanzung von artgleichen Bäumen in Mini-Wäldchen oder auch Misch-Wäldchen von Bäumen, die teilweise in ihrem Herkunftsland ebenfalls nebeneinander stehen, die Entwicklung eines natürlicheren Wuchses befördern.

Dass sich dadurch die Berg-Mammutbäume in ein paar hundert Jahren eventuell bedrohlich nahe kommen oder andere Bäume ineinander verwachsen, entspricht eher unserer Vorstellung von einem natürlichen Wuchs.

  1. Warum heißt die Hirschkäfer-Lederhose denn eigentlich „Hirschkäfer-Lederhose“? Das ist doch albern, oder?

Ja, und wenn die Lagebezeichnung im Grundbuch nicht schon so albern eingetragen wäre, dann hätten wir uns etwas einfallen lassen müssen. 😉

Mit „wir“ meine ich den Chief Creative Officer und Chief Junior Ranger Leo Günther und meiner einer als CEO und Online Marketing Manager.

Nein, nun mal im Ernst: Die Projektbezeichnungen bei ArtenReich ergeben sich grundsätzlich immer aus der offiziellen Lagebezeichnung der Gemarkung und einer Ergänzung, die auf einen Hauptaspekt des Projekts abzielt. So soll auf der „Monau“ tatsächlich eine Bienenweide entstehen – also eine Blumenwiese, eingerahmt von Bienennährgehölzen – und „Im Vogelgesang“ ein Arboretum, also ein Baumpark mit teilweise exotischen Bäumen.

Die „Lederhose“ hat ihrem Namen angeblich wegen der ehemals in Kreuznach und Kirn ansässigen Lohgerberei, die wohl unter anderem dort die zum Gerben verwendete Lohe, also die Eichenrinde, erntete. Das erklärt zumindest den Anfang der Bezeichnung.

„Hose“, war für mich eigentlich sofort ersichtlich, nachdem ich mir die Flurkarte mal genauer angeschaut hatte: Das ist exakt der Schnitt meiner alten, mittlerweile viel zu engen, Motorrad-Lederhose.

  1. Wo ist denn meine Frage, die ich gerne beantwortet hätte?

Genau hier! Also ein paar Zentimeter weiter unten, wenn Du Dich traust sie zu stellen. Trau Dich! 🙂

2 Antworten auf “Fragen & Antworten”

  1. Ich, Apotheker aus Hargesheim, bin passionierter Gärtner und auch Pflanzenzüchter. Habe z.Zt. einen Mammutbaum und eine Schwarznuß (beide etwa 4 Jahre alt) zu verschenken. Besteht Interesse ihrerseits? Würde mich über Kontakt sehr freuen

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