StR-W2: Guldentaler Knorzekopp

  • Gattung / Art / Sorte: Guldentaler Knorzekopp
  • Botanischer Name: Malus domestica ‚Guldentaler Knorzekopp‘
  • Standort: Obstterrassen St. Ruppertsberg – Burgblick
  • Baumnummer: StR-W2
  • Pflanzjahr: 2020
  • Patenschaft: Männer der Hochzeitsgesellschaft Bretzenheim

Wie im Jahresheft 2018 des Pomologen-Vereins nachzulesen, ist Hans Faus der Baum während eines Spaziergangs im Oktober 1990 am Rande des Ortsteils Waldhilbersheim wegen seiner leuchtend gelben Früchte aufgefallen.

Seinen rustikalen Namen erhielt der Guldentaler Knorzekopp bald danach. Namensgebend für diese charaktervolle Apfelsorte sollen einerseits die sich ausbildenden knorzigen Warzen auf der Schale sein (Wingertsknorze sind ja bekanntlich die eigenwillig krumm gewachsenen Rebstöcke), andererseits wurden die Waldhilbersheimer von den Heddersheimern gelegentlich als „Knorzeköpp“ bezeichnet, was sicherlich auch noch heute, 50 Jahre nach Zusammenlegung dieser beiden Ortschaften zum heutigen Guldental, zumindest den Alteingesessenen ein Begriff sein dürfte.

Der Baum wächst nach bisherigen Beobachtungen mittelgroß und er fruchtet schon nach wenigen Jahren. Auch die aromatischen Früchte sind mittelgroß, goldgelb, ggf. leicht rötlich und im Geschmack säuerlich-würzig. Das Fruchtfleisch ist hart-knackig, eine Verwendung ist als Tafel- sowie als Wirtschaftsobst möglich.

Mittlerweile ist der Knorzekopp eine bekannte Lokalgröße, im Bundessortenregister eingetragen und wird auch auf der Internetseite der Ortsgemeinde Guldental neben Orchideen unter „Naturschätze der Gemeinde“ gelistet.

Unsere derzeitige Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner konnte den Apfel in ihrem Heimatort anlässlich eines Besuchs auf den Streuobstwiesen der BUND-Ortsgruppe persönlich in Augenschein nehmen und bezeichnet ihn auf ihrem Facebook-Blog als „besondere Rarität“.


2020-11-22: Während die Frauen sich bei ihrem Birnbaum schon ausruhen können vom anstrengenden Zuschauen, heißt es bei den Männern „auf zum nächsten Pflanzloch“.

Wie man auf dem Foto erkennt wird nicht nur die Abstandsregel eingehalten, es bildete sich auch eine sittsame Geschlechtertrennung: Links die Frauen, bei ihrem Birnbaum, rechts die Knorzeköpp…. ähh… Männer bei ihrem Apfelbaum.
…hier genau andersherum: Rechts die Frauen bei ihrem mit Manneskraft bereits gepflanzten Birnbaum, links die Männer mit dem Knorzekopp – also der Baum ist natürlich gemeint 😉

Dass Jörg auf dem Foto da oben drei Arme hat, könnte entweder an der enormen Geschwindigkeit liegen, mit der er bei der Sache war oder an dem Panoramamodus der Aufnahme – wahrscheinlich aber an beidem. Dass es so aussieht, als müsste er dabei von Harald gestützt werden, liegt sicher nur an der Kameraperspektive – ist ja garnicht möglich bei zwei Spatenlängen Sicherheitsabstand!

Wenn Baumpaten so enthusiastisch Hand anlegen und man als ArtenReich-Ranger die eigenen Hände im warmen Hosensäckel lassen kann, macht das nicht nur Ranger Jürgen froh 😄.

Gegraben, gebohrt, gerammt, gepflanzt. Jetzt heißt’s nur noch ein paar Jährchen warten, bis man gemeinsam lustvoll in den ersten Knorzekopp beißen kann – also jeder in seinen eigenen Apfel… ist zu hoffen.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s